Zu bereden gab es viel… Die letzten Monate waren erneut unsicher für viele der 22.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen, Soloselbstständigen und Freiberufler. Nach Corona folgt nun die Energiekrise mit den all verbundenen Problemen. Diese trifft mit unterschiedlicher Wucht auf die verschiedenen Branchen, aber für viele ostdeutsche Unternehmen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Historie ist das vielfach existenzbedrohend.
Schon in der Eröffnungsrede durch Dr. Burkhardt Greiff, Sprecher der Interessengemeinschaft und Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin e.V. wurde mehr als deutlich, was die Wirtschaft bewegt. Vor allem die gewerbliche Wirtschaft im Osten steht vor der stärksten rezessiven Zuspitzung der vergangenen zwei Jahrzehnte. Der Geschäftsklimaindex bricht massiv ein und fällt damit auf ein Allzeittief (langjähriger Mittelwert: 112 Punkte). Die Unternehmen sind gezwungen, ihre Pläne für Investitionen, Beschäftigung und Export in den kommenden zwölf Monaten radikal nach unten zu korrigieren. Und das Hin und Herr der Politik in Sachen Energieversorgung und Energiepreisen trägt wenig dazu bei, ein Mindestmaß an Planungssicherheut zu bekommen.
Der geplante Beitrag von Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland sollte neben einer Bestandaufnahme diese Themen aufgreifen. Seine sehr kurzfristige Absage ermöglichte dann jedoch eine intensivere Diskussion mit den Podiumsgästen, die dann auch sehr intensiv und kontrovers geführt wurde. Unter der gekonnten Moderation von Alexander Budweg, Korrespondent im MDR Hauptstadtstudio diskutierten:
- Dr. Dietmar Bartsch, MdB (Die Linke)
- Leif-Erik Holm, MdB (AfD)
- Dr. Paula Piechotta, MdB (Die Grünen)
- Hagen Reinhold, MdB (FDP)
- Jana Schimke, MdB (CDU)
- Katrin Zschau, MdB (SPD)
Im Nachgang standen direkter Austausch und Netzwerken im Mittelpunkt. Immerhin folgten noch 15 weitere Bundestagsabgeordnete aus den ostdeutschen Bundesländern aller Parteien der Einladung und standen für weitere Gespräche zur Verfügung. Dieses Angebot nutzten die Unternehmerinnen und Unternehmer bis spät in den Abend hinein rege. Thema in vielen Gesprächen: Wie kann die ostdeutsche Wirtschaft mit ihren besonderen Bedingungen im Bund besser vertreten werden? Was verhindert, dass Politiker mit ostdeutscher Biografie in Ämter gelangen, um sich dort für Ostdeutschland stärker einsetzen zu können? Wie lösen wir die gewaltigen Herausforderungen bei der Energieversorgung und deren Bezahlbarkeit?

