Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V.
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Anja Kirchner

Anja Kirchner

Zum ersten Personalerimpuls des Jahres 2023 trafen sich rund 25 interessierte Personalverantwortliche am 24. Januar zum digitalen Austausch.

Wie können digitale Medien in der Ausbildung genutzt werden? Elena da Silva Gonçalves vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) stellte dazu die kostenlose Lernplattform MIKA-Campus sowie die begleitenden Seminare für Ausbilderinnen und Ausbilder vor, die genau diese Frage beantworten. Die Präsentation finden Sie hier. Empfehlenswert ist dazu auch der Leitfaden für ausbildende Fachkräfte, mehr Infos hier.

Wie können sich Ausbilderinnen und Ausbilder in MV vernetzen? Dazu sprach Luisa Wiese vom Aus- und Fortbildungszentrum Rostock GmbH. Über MS Teams können sich Interessierte zu den jeweiligen Branchenschwerpunkten als auch zu allgemeinen Themen wie Änderung in den betrieblichen Ausbildungsrahmenplänen austauschen, geplant sind außerdem regelmäßige Austauschformate. Das Angebot ist eingebettet in die bundesweite Initiative Netzwerk Q 4.0, und bietet weitere kostenlose Weiterbildungsangebote für Ausbildungsverantwortliche (mehr Infos hier). Wer in das Ausbildungsnetzwerk Q 4.0 aufgenommen werden möchte, wendet sich am besten direkt an Luisa Wiese Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Präsentation finden Sie hier.

Wie lassen Azubis der Generation Z gewinnen und führen? Was hilft gegen digitalen Stress in der Ausbildung 4.0? Dazu gab Dr. Wolfgang König vom Bildungswerk der Wirtschaft gGmbH einen Einblick und lud gleich zum vertiefenden digitalen Austausch am 2. März ein (mehr Infos hier und hier). Digitale Arbeitsweisen verstärken das Stressempfinden, denn viele Azubis sind bereits durch ihren privaten Medienkonsum gestresst. Gleichzeitig hat die Generation Z andere Sichtweisen auf die Arbeitswelt, mitunter prallen hier Welten aufeinander, die es durch empathische Führung zu lösen gilt. Die Präsentation finden Sie hier.
Wie sieht ein modernes HR-Management aus, das den Bedürfnissen von Unternehmen und Beschäftigten gleichermaßen gerecht wird? Franziska Stadie gab dazu in unserem digitalen Personalcamp einen Einblick in ihre Arbeit als HR-Managerin von Trebing & Himstedt. Als mittelständisches IT-Beratungsunternehmen feierte das Schweriner Unternehmen in diesem Jahr sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Es ist mit seinem 65-köpfigen Team im Themenbereich Industrie 4.0 bundesweit tätig. Agile Prozesse und Arbeitsmethoden gehören daher seit der Geburtsstunde zur Unternehmens-DNA, so war es nur eine Frage der Zeit, HR-Prozesse zu digitalisieren.

#wegodigital
Vor rund 4 Jahren startete Franziska Stadie und ihr HR-Team mit den ersten Schritten in Richtung digitales HR-Management. Dazu wurden zunächst die klassischen Personalakten digitalisiert, gleichzeitig stieg das Unternehmen in die MS Office 356 Welt ein. Dokumenten-Ping Pong und lange Bearbeitungsschleifen – vor allem bei der Einstellung und Einarbeitung von neuen Kolleginnen und Kollegen konnten damit deutlich reduziert werden.

#digitales Arbeiten
Inzwischen werden alle Arbeitsprozesse im Unternehmen digital über MS Office 365 abgebildet. Dokumente werden mit Metadaten intelligent gemacht, dass wiederum erleichtert das Arbeiten über Schlagwortsuche und Filterfunktion und lässt das klassische Dokumenten-Wirrwarr und zeitintensive Suchen in Ordnern der Vergangenheit angehören.

#digitales Recruiting
Im Recruiting-Prozess nutzt Franziska Stadie und ihr Team weitere digitale Möglichkeiten. So gehören neben den klassischen Recruiting-Kanälen das Active Sourcing – die direkte Ansprache - über XING und LinkedIN dazu. Ein digitales Bewerbermanagement erleichtert zudem die Sichtung von Bewerbungsunterlagen. Des Weiteren wird das erste Kennlerngespräch digital durchgeführt. Ein Vorstellungsvideo über das Unternehmen wird vorab verschickt und erleichtert damit den direkten Einstieg in Fachthemen. Das zweite Gespräch erfolgt dann in der Regel vor Ort. Bei positivem Ausgang gibt es den Vertragsentwurf direkt im Nachgang digital zugeschickt.

#digitales Onboarding
Um die Zeit zum ersten Arbeitstag zu überbrücken und verschickt das HR-Team ein Willkommens-Paket mit passender Technik und kleinen Goodies. Das Onboarding am ersten Arbeitstag erfolgt dann direkt via MS Teams. Eine digitale Onboardingliste erleichtert für alle den Überblick zu behalten. Digitale Break-Out Sessions mit dem T+H-Team erleichtert das Kennenlernen und stärkt das Wir-Gefühl von Beginn an. Wichtige Neuigkeiten werden außerdem im internen „T+H Hub“ über MS Teams eingestellt – so sind alle ohne E-Mail Flut auf dem neusten Stand.

#T+H Campus
Neu in diesem Jahr wurde der „T+H Campus“ als unternehmenseigene Wissensplattform in MS Office 365 integriert. Das Thema Self-Learning steht dabei im Mittelpunkt. Alle Beschäftigten finden hier ihre individuellen Entwicklungspläne hinterlegt. Kleine How-to-Videos, weiterführende Dokumente und Links sowie Seminarangebote und ein Forum zum Austausch unterstützen zugleich den Aufbau und Transfer von Know-How im gesamten Team. So ist der interne "T+H Campus" auch Grundlage für den externen "T+H Campus", bei dem Kunden als auch Digitalisierungs-Interessierte, sich zu Themen rund um Industrie 4.0 informieren können. 

#Fazit
HR-Prozesse zu digitalisieren, ist jedoch ein Prozess, der viel Einbindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und kleine Schritte erfordert, so Franziska Stadie in ihrem Schlussfazit. Viel Kommunikation und Mut neue Dinge auszuprobieren, helfen dabei die vielfältigen HR-Themen stetig weiterzuentwickeln.

Im Anschluss des Impulses tauschten sich rund 15 Personalverantwortliche zu ihren Erfahrungen im HR-Bereich aus. So wurden Tipps geteilt, welche Software für die Lohnabrechnung praktikabel ist, wie Beschäftigte als Multiplikatoren für das eigene Recruiting genutzt werden können oder wie das Thema Weiterbildung umgesetzt wird.

Sie haben das Personalercamp verpasst? HIER gelangen Sie zur Zusammenfassung inkl. Videoimpuls von Franziska Stadie sowie weiterführenden Informationen zu Personalerthemen.

Die nächsten Termine:

24.1.2023 | 10 - 11 Uhr | Personalerimpuls: Ausbildung neudenken

23.2.2023 | 10 - 11 Uhr | Personalerimpuls: Grundbildung ist Personalentwicklung

9.3.2023 | 10 - 11 Uhr | Personalerimpuls: Wie attraktiv und innovativ sind wir als Unternehmen?
„Aktuelle Informationen für Unternehmen im Überblick“ wurde mit Unterstützung durch den Weiterbildungsverbund WeDiKo erarbeitet.

Wir haben die Informationen nach bestem Wissen und Gewissen mit Stand 8.12.2022 für Sie zusammengestellt.

Zum Download gelangen Sie hier.
Energie heute, morgen, übermorgen - der Mittelstand macht sich auf den Weg
Zum Unternehmerdialog „Energie heute, morgen und übermorgen – Der Mittelstand macht sich auf den Weg“ trafen sich am 30. November rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer bei der DBL Textil-Service Mecklenburg GmbH in Parchim. Das Thema Energie bewegt die Unternehmerschaft aktuell wie kein anderes - auch im Hinblick auf klimaneutrales und nachhaltiges Wirtschaften wird es weiterhin von hoher Relevanz sein. So wurden beim Unternehmerdialog verschiedene Lösungsansätze für heute, morgen und übermorgen diskutiert. 

Leuchtturm aus der Unternehmenspraxis
Knut Wetzig als Geschäftsführer und Hausherr gab zunächst einen kurzen Einblick in sein Unternehmen. Mit der Gründung 1990 wuchs das Familienunternehmen von einem 2-Mann-Betrieb zum Marktführer mit 200 Beschäftigten im Bereich der Reinigung von Mietberufsbekleidung, den er in zweiter Generation übernahm. Über 2.500 Kunden national und europaweit betreut das Unternehmen mittlerweile. Innovation ist dabei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. So baute das Unternehmen vor zwei Jahren die erste dampflose Wäscherei in dieser Größenordnung in Deutschland, um Berufsbekleidung noch energieeffizienter zu reinigen. Seit diesem Jahr arbeitet das Unternehmen sogar CO2-neutral, nutzt zu 100% Ökostrom und konnte sich damit erfolgreich zum Thema Nachhaltigkeit zertifizieren. Das Unternehmen ist damit ein Leuchtturm in der Region, doch auch das ließ Knut Wetzig anklingen, die aktuelle Energiekrise geht nicht spurlos an seinem Unternehmen vorbei. 

Zwischen Energie- und Klimakrise
Welche Alternativen gibt es zur effizienten Energieversorgung? Welche Maßnahmen sollten Unternehmen mittel- und langfristig angehen und welche Fördermöglichkeiten gibt es? Was erwartet den Mittelstand bei dem geplanten Energieeffizienzgesetz? Dazu gaben die Energieberater Martin Ebert und Sven Janka von WertE Gesellschaft für Nachhaltigkeit mbH einen interessanten Überblick - nicht ohne den Hinweis, dass neben der Energiekrise auch die Klimakrise einen hohen Veränderungsdruck auf Gesellschaft und Wirtschaft ausübt und neuer Sichtweisen und Lösungen bedarf. Hier zu Präsentation.
Für 2023 sind außerdem neue Förderprogramme im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz geplant, gab Energieberater Nico Skiba von Esycon GmbH in seinem Impuls den Anwesenden mit. Zertifizierte Energieberater:innen lotsen durch den Förderdschungel, so können einige Maßnahmen kombiniert werden wie bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (hier in der Übersicht). Einen allgemeinen Überblick zu Förderprogrammen erhalten Sie unter:
www.energiewechsel.de sowie auf www.bafa.de unter dem Themenbereich Energie.

Forschungsansätze zur klimaneutralen Produktionsprozessen
Jan Tschirner, digital zugeschaltet vom Fraunhofer IGP aus Rostock, sprach aus Sicht der Forschung zu technologischen Ansätzen und Möglichkeiten für eine klimaneutrale Produktion und gab spannende Praxisbeispiele zu alternativen Fertigungsprozessen, die weniger Material verbrauchen als auch zu Möglichkeiten wie wasserstoffbetriebene Logistik oder alternatives Verpackungsmaterial.

Grünes Gewerbegebiet Parchim-West
Wie Stadt und Wirtschaft sich gemeinsam den Weg machen können, klimaneutral zu werden, dazu gab Dirk Kempke als Geschäftsführer der Stadtwerke Parchim interessante Einblicke. Ein Großteil der Energieerzeugung erfolgt im Gewerbepark Parchim-West bereits durch Kraft-Wärme-Koppelung und Photovoltaikanlagen, die Fernwärme basiert hingegen auf Biomethan und Holzhackschnitzeln. In Zukunft soll auch Geothermie genutzt werden, so liegt Parchim in einer geologisch günstigen Lage. Das belegen verschiedene Untersuchungen. Energie aus einer Tiefe von rund 2.000 Metern, die bis zu 90 Grad Celsius heiß ist, könne so zum Heizen genutzt werden, berichtete Dirk Kempke über das neue Projekt.

Energieversorgung weitergedacht
“Energiewandel im ländlichen Raum” war das Thema von Robert Clermont, Geschäftsführer der Gesellschaft für regionale Teilhabe und Klimaschutz mbh. Das Schweriner Unternehmen mit 11 Beschäftigten hat sich auf die Entwicklung und Umsetzung von ganzheitlichen Energie- und Klimaschutzkonzepten spezialisiert. Aktuell arbeiten Robert Clermont und sein Team am regionalen Referenzprojekt “Energiedorf Lübesse”. Durch einen Mix an erneuerbaren Energien in Kombination mit dem Power-to-Gas/Liquid Ansatz soll eine lokale Strom- und Wärmeversorgung für Gewerbe- und Wohngebiet sichergestellt als auch eLNG für den Schwerlastverkehr produziert werden. Hier zur Präsentation.

Fazit
Die ländliche Region in MV ist auf einem guten Weg und in manchen sogar Vorreiter in Sachen Energiewende – das zeigt das Beispiel Grünes Gewerbegebiet Parchim und die Planung rund um das Energiedorf Lübesse sehr deutlich. Doch auch das ist kein Geheimnis, teilweise erschweren bürokratische Genehmigungsprozesse als auch die Finanzierbarkeit, die Umstellung auf erneuerbare Energien und klimaneutralere Produktionsverfahren sowie die Umsetzung innovativer gemeinschaftliche Lösungsansätze. Daneben sind fehlende Fachkräfte und Know-how im Bereich Energie, Kreislaufwirtschaft, digitale und grüne Transformation weitere Herausforderungen, die es gemeinsam als Wirtschaft und Politik zu lösen gilt. 

Herzlichen Dank an alle Referenten und ihre interessanten Impulse - vor allem auch an Hausherrn Knut Wetzig für die Einladung vor Ort! 

Ein großer Dank geht ebenfalls an Kerstin Kopp und Arne Rakel von MVeffizient. Das Team von MVeffizient unterstützt Unternehmen in MV bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, der Nutzung erneuerbarer Energien, E-Mobilität und Wasserstoff. Gern berät Sie das Team zu weiterführenden Themen. Mehr Infos erhalten Sie unter: www.mv-effizient.de. Nächster Termin: 10. Januar 2023 | 17 - 18.30 Uhr "Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Energieeinsparung und Klimaschutz in MV ab 2023? Mehr dazu im kostenfreien MVeffizient-Online-Stammtisch, Anmeldung hier.


Donnerstag, 01. Dezember 2022

Unternehmerzeitung 04/2022

Vergangene Woche traf sich das internationale Projektteam des ERASMUS+ Projektes BECOMING zu einem zweitägigen Austausch in Schwerin. Schwerpunkt war das Thema "Lebenslanges Lernen in klein- und mittelständischen Unternehmen". Im Rahmen des Projektes wurden die letzten Feinheiten besprochen, nun werden die Projektergebnisse in die jeweilige Landessprache übersetzt und im kommenden Jahr in einer Testphase mit Unternehmen aus Tschechien, Italien und Deutschland getestet.

Sie haben Interesse an einem kostenlosen Coaching zum Thema Lebenslanges Lernen in Ihrem Unternehmen? Dann melden Sie sich gern bei uns. 

Anja Kirchner | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | 0385 - 569 333.

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Wir gratulieren Simone Henning / Tagespflege und Pflegedienst Henning zur „Unternehmerin des Jahres 2022“!

Am Samstag, den 22. Oktober 2022 fand der Wirtschaftsball des Unternehmerverbandes, der vor 12 Jahren noch Unternehmerball hieß, zum 30. Mal statt. Seit 1992 freuen wir uns, einmal jährlich in diesem Rahmen zusammen zu kommen. Seit diesem Zeitpunkt nehmen wir auch die Auszeichnung „Unternehmer des Jahres“ unseres Verbandes vor. Zu Gast waren wir dieses Jahr im Solitär Parchim, dem Tagungs- und Konferenzzentrum des Landkreises Ludwigslust-Parchim. 

Vizepräsident Tom Henning: „Unser Ball und auch die Ehrung des „Unternehmer des Jahres“ ist eine echte Tradition, die wir trotz mehr als schwieriger Zeiten nicht abreißen lassen wollen. Der Zusammenhalt der Wirtschaft in Westmecklenburg ist wichtiger als je zuvor. Dieser Zusammenhalt ist zu bewahren und die Bedeutung der Unternehmerschaft zur Bewältigung der kritischen Lage muss gezeigt und gewürdigt werden.“ 

Mit der Auszeichnung „Unternehmer des Jahres“ stellen wir jedes Jahr einige Unternehmerinnen und Unternehmer besonders in den Fokus und würdigen gemeinsam die erreichten Erfolge. Im Beisein der rund 150 Gäste aus Wirtschaft und Politik wurden die nominierten Unternehmer per Film und in Person vorgestellt. Unsere diesjährigen Nominierten:

· Verbandsregion Nordwestmecklenburg: Stefan Blank / Concept+ GmbH

· Verbandsregion Schwerin: Burkhardt Jerratsch / BJ Bau GmbH

· Verbandsregion Ludwigslust-Parchim: Simone Henning / Tagespflege und Pflegedienst Henning

Geschäftsführerin Pamela Buggenhagen in ihrer Einschätzung zu den Unternehmen: „Alle drei haben ihre ganz eigene Geschichte geschrieben und die letzten Jahre mit Corona und Krise gut gemeistert. Jedes der drei Unternehmen steht für sich und zeichnet sich durch eigene Besonderheiten aus. Alle drei Unternehmer verstehen sich als Team mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für ihren Kunden da sein wollen. Allen Drei ist das Thema Gesundheit wichtig. Bei Stefan Blank ist es das zentrale Thema des Geschäftsmodells und bei Burkhardt Jerratsch gehört Sport als Ausgleich zur oft körperlich anstrengenden Arbeit auf dem Bau dazu – und hier bietet er seinen Mitarbeitern und ihren Familien ein eigenes Fitnessstudio. Bei Simone Henning wurde – wie überall im Bereich Pflege und Betreuung - gerade während der Corona-Hochphase bewundernswertes geleistet. Die Mitarbeiter in der Pflege haben Höchstleistungen vollbracht und die ihnen anvertrauten Menschen weiter betreut – trotzt der Gefahr, selbst zu erkranken. Überall bedurfte und bedarf es seit Corona und seit dem Ausbruch des Krieges mit all seinen Folgen unternehmerischen Muts und 150prozentigem Engagements.“

Gemeinsam mit Vizepräsident Tom Henning lüftete Geschäftsführerein Pamela Buggenhagen das Geheimnis um die diesjährige Nominierung: Unternehmerin des Jahres ist Simone Henning / Tagespflege und Pflegedienst Henning aus Grabow.

Als ausgebildete Krankenschwester mit Weitblick hat sich Simone Henning zur Lebensaufgabe gemacht, sich den hohen pflegerischen Herausforderungen zu stellen und dabei den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. In ihren 37 Berufsjahren hat sie alle sich bietenden Entwicklungsmöglichkeiten genutzt. So schloss Simone Henning im Jahr 2009 den Diplompflegewirt (FH) ab, studierte fünf Jahre berufsbegleitend Pflegemanagement und ließ sich als Pflegegutachterin sowie Sachverständige für Pflege ausbilden. Als Gutachterin und Pflegesachverständige arbeitete Simone Henning weit über Mecklenburg-Vorpommerns Landesgrenzen hinaus und gab vielen Pflegefachkräften, Pflegedienstleitungen und Studenten im Rahmen einer Dozententätigkeit ihr umfangreiches Wissen weiter. Mit den Erfahrungen als Führungskraft in verschiedenen Pflegeeinrichtungen in MV im Gepäck ging sie
mutig in die Selbstständigkeit und gründete 2015 in ihrer Heimatstadt Grabow eine Tagespflege. Nach Sanierung und Umbau eines weiteren Gebäudes erweiterte Simone Henning die Tagespflegeplätze im Jahre 2020. Im Jahre 2017 kam ein ambulanter Pflegedienst hinzu und in diesem Kontext auch eine ambulant betreute Wohngemeinschaft in der Innenstadt von Grabow mit 11 Wohnplätzen. Wer Simone Henning kennt, weiß, dass sie neue Herausforderungen stets sucht und hochengagiert ihre Ziele umsetzt. Mit viel Liebe zum Detail finden nicht nur die Bewohner, Tagesgäste und Patienten ihre Lieblingsplätze, sondern die Mitarbeitenden auch gute Arbeitsbedingungen vor. Heute beschäftigt Simone Henning 62 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive fünf Auszubildende. Sie lebt eine offene Kommunikationskultur, bevorzugt flache Hierarchien und überträgt gern an ihre Mitarbeitenden Verantwortung, um sie in ihren Kompetenzen zu stärken. Vielleicht ein Grund, warum sie derzeit keinen Fachkräftemangel spürt. Eine stetige Personalentwicklung- und Förderung sowie Fort- und Weiterbildungen der Fachkräfte liegen im Fokus ihrer Führungskultur. Gemeinsame Mitarbeiteraktivitäten stärken das Betriebsklima. Das Highlight sind dabei die AIDA-Kreuzfahrten für Klienten, Angehörige, Interessierte und Mitarbeitende. Die Pflegeeinrichtung überzeugte mit dem Projekt „Trotz Pflegebedarf die Welt entdecken“. Das Reisen mit pflegebedürftigen Menschen ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Dieses Projekt schafft eine hohe Identifikation auf allen Ebenen, trägt zur Mitarbeiterbindung bei und schafft Mehrwert für Betroffene. Im Jahr 2019 wurden die Tagespflege und der ambulante Dienst durch den Bundesverband privater Pflegeeinrichtungen mit dem „Quality Award“ ausgezeichnet. Erst im letzten Jahr erhielt das Unternehmen den Gesundheitspreis der AOK für die Digitalisierung in der Pflege. Simone Henning engagiert sich auf vielen Ebenen und nimmt gern auch ihre soziale Verantwortung als Unternehmerin wahr. Sie ist Ausbildungsbetrieb, kooperiert mit den regionalen Schulen im Rahmen von Schülerpraktika und stellt FSJ-Stellen zur Verfügung. Sport- und Kulturfeste unterstützt sie mit Spenden. Trifft man sie auf der Straße, darf man sie gern für Fragen rund um die Pflege ansprechen – sie hat immer einen Tipp parat – sie lebt und liebt ihren Beruf.

Leider konnte Simone Henning den Preis nicht persönlich entgegen nehmen, da der wohlverdiente Jahresurlaub mit ihrem Mann auf einer Kreuzfahrt bereits gebucht war, als der Termin für den Wirtschaftsball feststand. Ihre Mitarbeiterinnen Annemarie Weißer, Ulrike Heider und Katrin Mager übernahmen für sie stellvertretend die Auszeichnung und auch den 1.000 Euro dotierten Preis, der von Kai Lorenzen als Vertreter der Sparkassen Mecklenburg-Schwerin überreicht wurde, sichtlich erfreut. Stefan Blank / Concept+ GmbH und Burkhard Jerratsch / BJ Bau GmbH gratulierten dem Team von Simone Henning ebenfalls herzlich und freuten sich über die Nominierung in ihrer jeweiligen Verbandsregion und bedankten sich für die Wertschätzung ihrer geleisteten Arbeit bei der Unternehmerschaft. Viele Unternehmerkolleginnen und Unternehmenkollegen gratulierten anschließend den Ausgezeichneten persönlich - bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt und die gemeinsame Zeit genossen. 

Wir bedanken uns herzlich bei den diesjährigen Sponsoren: Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern, Stadtwerke Schwerin, WEMAG, Sternauto Schwerin, TV:Schwerin.

Einen ausführlichen Videobeitrag zum Wirtschaftsball finden Sie hier.

// Pamela Buggenhagen
Donnerstag, 27. Oktober 2022

Unternehmerzeitung 03/2022

Roboter: Kollege oder Konkurrent? Dieser Frage widmeten wir uns bei unserer ersten Unternehmensreise. Digital zu Gast waren wir in Neuhaus am Rennweg, auf den Höhen des Thüringer Waldes beim Unternehmen GBneuhaus GmbH

Der Thüringer Wald ist seit dem 12. Jahrhundert eine der bedeutendsten Regionen für industrielle Glasverarbeitung Mitteleuropas. Traditionell gibt es hier eine Vielzahl an Unternehmen, die im Bereich Glasherstellung, Glasbearbeitung und Glasverarbeitung tätig sind. GBneuhaus begann seine Produktion einst mit technischen Glaszuschnitten und später mit der Beschichtung von Lampenkolben für Niedervolt-Halogenlampen. In der Folge konnte das Unternehmen zahlreiche namhafte Hersteller aus den Bereichen Automotive, Haustechnik und Medizintechnik sowie der chemischen, glasverarbeitenden und Kunststoffindustrie und aus vielen weiteren Branchen als Kunden für sich gewinnen.

Innovativ sein und was wagen, ist das Motto von Geschäftsführer Michael Petry. So gelang es ihm gemeinsam mit seinem rund 100 Mann starkem Team, sich den Themen rund um Digitalisierung zu nähern. Denn in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel sind neue Wege zu gehen. Digitalisierung von Routinetätigkeiten ist dabei das Stichwort. Monotone, wiederholbare, wenig komplexe Aufgaben, für die der Mensch „zu schade“ ist und zu schnell ermüdet, werden dabei einem Roboter übertragen. Ziel ist es auch, Aufgaben, die hohe Standards und Vorschriften haben, damit sie den Qualitätsanforderungen für Zertifizierung und ISO-Normen entsprechen und daher wenig Autonomie für den Werker lassen, zu automatisieren. In Kooperation mit der TU Ilmenau wurde dazu eine Bestandsaufnahme getätigt und daraufhin Ideen entwickelt, welche Prozessschritte besonders für die Automatisierung geeignet sind. Mit Hilfe eines von der TU Ilmenau entwickelten Simulationsprogrammes wurden Demonstratoren entwickelt und eine Bottleneck-Analyse durchgeführt. So konnte der Prozessschritt definiert werden, der besonders für Automatisierung geeignet ist. Für die Mitarbeiter:innen bedeutet das, dass sie nun andere Aufgaben mit mehr Freiheitsgraden übernehmen können: Überwachen der Maschinen, Wartung, Reinigung, Prüfen, Bewerten.

"Durch die Maßnahme ist kein Arbeitsplatz weggefallen, sondern viel mehr noch entstanden", sagt Betriebsleiter Markus Heinze. So will GBneuhaus in Zukunft lernende Systeme nutzen, um Spannungsspitzen zu vermeiden (Energiemanagement) und die Produktionssteuerung so anzupassen, dass die Qualitätssicherung im Prozess und nicht erst am Ende des Produktionsprozesses erfolgt. Bei der Umstellung der Produktion sind die Mitarbeiter:innen frühzeitig mit eingebunden, sodass sie verstehen, dass es um ihre Entlastung und nicht um den Ersatz geht. Wichtig ist hier Transparenz. „Wissen aus der Realisierungsebene wird genutzt, denn niemand weiß es besser, als die Mitarbeiter selber. Außerdem nutzen wir zur Qualifizierung für die neuen Aufgaben ein Wissensmanagementsystem, das allen zur Verfügung steht. Das Wissen ist an jeder Station abrufbar. Damit kann jeder Mitarbeiter selbst on the job Wissen nachschlagen und muss nicht Kollegen fragen. Denn es geht darum zu wissen, wo es steht und nicht zu wissen, wie es geht", erklärt Markus Heinze. "Jede Führungskraft vom Gruppenleiter bis zur Geschäftsführung ist für die Qualifizierung seiner Mitarbeiter verantwortlich – nicht die Personalentwicklung. So ist die Weiterbildung in den Genen der Firma verankert. Kurz: Weiterbildung muss im Gehen passieren", fasst Michael Petry zusammen und lädt alle Interessierten zu einem Kennenlernen vor Ort ein. 

Wir danken der Firma GBneuhaus für die spannenden Einblicke und die kurzweilige Zeit! Die eine Stunde war eindeutig zu kurz. Wer nicht dabei war, kann hier unsere erste Unternehmensreise nachschauen. 

Die digitale Unternehmensreise ist eine Veranstaltungsreihe der Weiterbildungsverbünde: Lernbund | Thüringen, Qblue | Hamburg, WeDiKo | Mecklenburg-Vorpommern und MEKA-BB | Berlin-Brandenburg.
Unsere nächste Reise geht am 6. Oktober nach Hamburg zum Unternehmen Treo - Labor für Umweltsimulation GmbH mit Thema "Weiterbildung im Team - Treo zeigt Ihnen wie!". Mehr Infos hier.
Mittwoch, 07. September 2022

Regionale Wirtschaft zum Entlastungspaket

Regionale Wirtschaft zum Entlastungspaket:
Werden die Ursachen der Wirtschaftskrise nicht behoben, werden auch Entlastungspakte 1-10 nicht helfen

Unternehmerischem Handeln sind Grenzen gesetzt, wenn die Belastungen auf der Kostenseite so hoch werden, dass die Geschäftsmodelle hinfällig werden. Die Rettung der Wirtschaft wird mit dem jetzt auf den Weg gebrachten Entlastungspaket nicht gelingen. Gar nicht zu reden davon, wie noch ein Strukturwandel hin zu nachhaltigem Wirtschaften gelingen soll oder die, mit Blick auf die von unserer Landesregierung stets propagierten - „guten Löhne“ erwirtschaftet werden könnten.

Werden der Kostenspirale im Bereich Energie, Gas und Rohstoffen keine wirklich wirksamen Maßnahmen entgegengesetzt, wird auch ein drittes, viertes… Entlastungspaket nicht helfen. Die Ursachen der Wirtschaftskrise werden mit Entlastungspaketen nicht behoben. Es gelingt maximal, mit Finanzspritzen querbeet zu überdecken, was sich aber nicht mehr überdecken lässt. Die einstige Wirtschaftsmacht Deutschland wird dies nicht retten, solange die Ursachen der aktuellen Situation nicht behoben werden und auch dem Strukturwandel nicht die nötige Zeit gegeben wird, die es braucht, um ohne wirtschaftlichen Bankrott und gesellschaftlichem Zusammenbruch Entwicklung überhaupt noch möglich zu machen.

UV-Präsident Thomas Tweer: „Der Wirtschaft werden in allen Bereichen die Grundlagen entzogen. Erst mangelte es an den Menschen, dann mangelte es an Vorprodukten, Materialien und Rohstoffen und nun mangelt es auch an Energie und Gas zu wirtschaftlich machbaren Preisen. Das bringt die Unternehmen mehr und mehr ins Wanken und lässt sich nicht lange durchstehen. Hier muss die Politik einen anderen Kurs einschlagen – schnell.“

v.i.S.d.P. Pamela Buggenhagen / Kontakt: Telefon 0385 / 569 333
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